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Wow! Heute vor genau 25 Jahren fiel mein Startschuss im Reisebüro Severin & Co. am Ku'damm. In einem großen Team mit Bahn-, Flug- Touristikabteilung und Firmendienst habe ich hier das erste halbe Jahr verbracht; danach ging es durch verschiedene Filialen quer durch Berlin. Mein erster Kunde? Den habe ich von Tegel nach Friedrichshafen gebucht - ganz unspektakulär.

Vom Ku'damm aus ging es dann über verschiedene Stationen und nur mit kurzen Unterbrechungen für mich immer weiter am Counter – bis hin zur "Reiseberatung Schmidtke", die es ja jetzt auch schon seit 2 1/2 Jahre gibt.

 

Vor 25 Jahren sah unsere Arbeit im Reisebüro allerdings noch ganz anders aus:

Kein Internetanschluss, keine tagesaktuellen Preise und Verfügbarkeiten. Preisberechnung per Katalog. Ausstellen von richtigen Papier-Flugtickets. Vieles lief natürlich über den PC, aber mindestens genauso viel telefonisch oder über Fax – das braucht ja heute kaum jemand mehr.

In meinen ersten Wochen kamen dann auch die 99-DM-Tarife einer großen deutschen Fluggesellschaft auf den Markt. Pro Strecke natürlich! So günstige Tarife innerdeutsch hatte es vorher nicht gegeben. Inzwischen hat sich die Preisschraube diesbezüglich ja sehr nach unten bewegt. Erschreckend!

Ebenso erschreckend, welche Reiseveranstalter und Fluggesellschaften inzwischen von der Bildfläche verschwunden sind. Wer kennt denn noch Fischer, Hetzel, GTI, Club 28, Aero Lloyd? Die Verschwundenen aus der jüngsten Vergangenheit sind einem ja leider noch ziemlich geläufig. Wollen wir mal hoffen, dass es nicht so weitergeht.

 

Kurz gesagt: es ist viel passiert, seit ich an diesem 1. August meine Leidenschaft zum Beruf gemacht habe. Die Begeisterung für den Job ist nach wie vor ungebrochen, auch wenn es durch das Internet, das Mitmischen von Discountern und anderen Branchenfremden in der Touristik, die Datenschutzgrundverordnung und das Inkrafttreten der EU-Pauschalreiserichtlinie im letzten Jahr immer komplizierter wird. Das "Drumherum" nimmt inzwischen fast mehr Zeit in Anspruch als das Beraten und Buchen selbst. Aber so ist das wohl immer: jeder Fortschritt zieht auch immer etwas nach sich. Da muss man sich einfach dran gewöhnen. Denn "nur wer sich ändert, bleibt sich treu" (Wolf Biermann). 

 

Tatsächlich bin ich immernoch froh, mich für diesen Beruf entschieden zu haben. Und das tut wohl kaum jemand aus finanziellen Gründen – reich werden kann man bekanntermaßen im Reisebüro eher nicht. Trotzdem ist es nach wie vor eine so abwechslungsreiche Arbeit mit einem engen Kundenkontakt, die einfach nur richtig Spaß macht. Und mit jedem Foto aus dem Urlaub, das ich bekomme, mit jeder Postkarte (Ja, die kommen auch in Zeiten von Whatsapp tatsächlich noch und ich liebe das!) und jedem Gespräch nach der Reise, bei dem begeistert berichtet wird, fühle ich mich wieder bestätigt, jeden Tag das Richtige zu tun. 

 

Und ich bin dankbar für alle beruflichen Wegbegleiter, bei und mit denen ich immer weiterlernen durfte. Ob es die Kollegin war, die mir damals ein Praktikum ermöglichte, die ganz frischen Kontakte, mit denen immer ein guter und enger Austausch besteht, oder die Zimmernachbarin auf einer Inforeise, mit der der Kontakt nie ganz abgebrochen ist. 

Und last but not least natürlich ganz herzlichen Dank an alle treuen Kunden, die ich schon so weit in die Welt schicken durfte.

 

So,  jetzt mache ich mich mal an die Arbeit! 

 

(1. August 2019)